Schmerzfreiheit durch Funktionsdiagnostik
CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion)
Zähneknirschen und Kiefergelenksbeschwerden
Unter Craniomandibulärer Dysfunktion versteht man funktionell bedingte Zahn-, Kiefergelenk- und Muskelerkrankungen.
70 bis 80 Prozent aller Menschen verarbeiten ihre Eindrücke und Emotionen meist vollkommen unbewusst über das Kausystem mit ihren Zähnen. Dies geschieht sowohl tagsüber als auch nachts in Form von Knirschen und Pressen (Bruxismus). Auch wenn die Kaumuskulatur, das Kiefergelenk und der Biss nicht optimal zusammen harmonieren, verursacht dies auf Dauer Beschwerden und Funktionsstörungen.
Unbehandelt kann es zu einer dauerhaften Schädigung des Kiefergelenks kommen.
1 . Auswirkungen des Zähneknirschens auf die Zähne
- Verlust von Zahnsubstanz durch Abrieb
- Freiliegende Zahnhälse
- Kälteempfindliche Zähne
- Zahnlockerung, Zahnwanderung und Zahnverlust
- Abplatzungen oder Frakturen von eigenen Zähnen oder Zahnersatz (Kronen/Brücken)
- Abplatzungen oder Brüche von Zahnfüllungen
2. Häufig treten die Beschwerden allerdings nicht nur an den Zähnen selbst, sondern auch an anderen Stellen des Körpers auf
- Knacken der Kiefergelenke
- Eingeschränkte Mundöffnung
- Kopfschmerzen/Migräne
- Tinnitus
- Ohrenschmerzen
- Schwindel
- Verspannungen im Nacken oder Schulterbereich
- Rückenschmerzen
- Beckenschiefstand / Hüftbeschwerden
- Knieschmerzen
- Schlafstörungen
- Morgendlicher Abgeschlagenheit
1. Falscher Biss
Ein falscher Biss entsteht wenn Ober- und Unterkiefer nicht harmonisch und funktionell richtig aufeinander beißen. Eine mögliche Ursache können angeborene Gebissanomalien oder nicht angelegte Zähne sein. Alternativ können nicht ersetzte Zähne sowie zu hohe oder zu niedrige Kronen und Füllungen zu einem falschen Biss führen. Ebenso möglich sind Bisssituationen, in denen trotz kieferorthopädischer Behandlung die Führung der Eckzähne nicht richtig eingestellt werden konnte. Die Kaumuskulatur verspannt sich beim Versuch den falschen Biss auszugleichen.
2. Stress
Viele Menschen neigen dazu, Stress oder emotionale Belastungen durch Pressen und Knirschen mit den Zähnen zu verarbeiten. Studien belegen, dass Knirschen dem Menschen dabei hilft, Stress auf einer unbewussten Ebene abzubauen. Der Volksmund spricht vom „Zähne zusammenbeißen“ – allerdings auf Kosten der Zähne. Denn beim Zähneknirschen wirken durch die überschießende Aktivität der Kaumuskulatur auf Zähne und Kauapparat enorme Kräfte von bis zu 500 kg/cm2.
Diese Angewohnheit bleibt häufig über einen langen Zeitraum unbemerkt und führt unbehandelt zu einer unnatürlich starken Abnutzung der eigenen Zähne, in schweren Fällen bis zu mehreren Millimetern Substanzverlust.
Grundlage einer fundierten CMD-Diagnostik ist eine klinisch-manuelle Funktionsanalyse (FAL). Dazu werden die Anamnese und klinische Parameter unserer Patienten detailliert erhoben und daraus Rückschlüsse auf den Funktionszustand des Kauorgans gezogen.
Nach ausführlicher Diagnostik und Abdrucknahme fertigen wir eine individuell angepasste Aufbissschiene für Sie an. Diese ist keine reine Schutz- oder Knirscherschiene, die lediglich den Abrieb der Zähne verhindert. Sie ist ein therapeutisches Mittel, welches die Ursachen einer CMD lindert und behebt. Die Aufgabe der Aufbiss-Schiene ist, den Biss zu regulieren, vorhandene Störkontakte auszugleichen und den Unterkiefer in eine entspannte Position zu bringen. Dies führt zur Entlastung des Kiefergelenks und zur Entspannung der hyperaktiven Kaumuskulatur. Darüber hinaus ist es uns wichtig in einem interdisziplinären Netzwerk von Physiotherapeuten bzw. Osteopathen zusammenzuarbeiten, um so für Sie eine umfassende Therapie zu entwickeln.
Ihre Aufbiss-Schiene sollte regelmäßig nachts getragen werden. Wenn Sie als Neupatient bereits eine Aufbissschiene besitzen, bringen Sie diese gerne zu Ihrem ersten Termin bei uns mit.